
Kreativwirtschaftsbericht für Hamburg
2. Kreativwirtschaftsbericht für Hamburg
Innovativ, wachsend, vernetzt – das ist die Kreativwirtschaft in Hamburg. In ihrem 2. Kreativwirtschaftsbericht hat die Hamburg Kreativ Gesellschaft diesen Wirtschaftszweig erneut eingehend untersucht. Der Bericht zeigt, dass inzwischen jedes fünfte Unternehmen in Hamburg zur Kreativwirtschaft gehört und die Zahl der Erwerbstätigen in diesem Wirtschaftssegment überdurchschnittlich steigt.
Der 2. Kreativwirtschaftsbericht wird herausgegeben von der Hamburg Kreativ Gesellschaft mit Unterstützung der Kulturbehörde und der Handelskammer Hamburg. Die Kreativwirtschaft teilt sich in elf Teilmärkte: Musikwirtschaft, Buchmarkt, Bildende Kunst, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Darstellende Kunst, Designwirtschaft, Architekturmarkt, Pressemarkt, Werbemarkt, Software- und Games-Industrie. Für den Kreativwirtschaftsbericht wurden statistische Daten für diese erfasst. Daneben wurden Akteurinnen und Akteure aller Teilmärkte befragt, die ein umfassendes Bild der Lage in ihrer Branche vermitteln.
Hamburger Kreativwirtschaft wächst weiter
Ein wichtiges Ergebnis: Die Hamburger Kreativwirtschaft wächst weiter. Sowohl die Umsätze als auch die Anzahl der Erwerbstätigen sind in den letzten Jahren gestiegen. Mit rund 11 Milliarden Euro Umsatz trägt die Kreativwirtschaft 2,6 Prozent zur gesamten Hamburger Wirtschaftsleistung bei. Etwa 87.000 Hamburgerinnen und Hamburger sind heute in der Kreativwirtschaft tätig.
Durch die differenzierte Untersuchung werden sowohl Unterschiede in den Teilmärkten als auch gemeinsame Tendenzen und Strukturen sichtbar, die Hinweise auf die weitere Entwicklung und notwendige Fördermöglichkeiten geben.
Der Bericht zeigt, dass die Unternehmen der Kreativwirtschaft vielfach untereinander vernetzt sind. Auch mit vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweigen anderer Branchen gibt es zahlreiche Verflechtungen.
Diese Hebeleffekte, die die Kreativwirtschaft auf verschiedenen Ebenen auslöst, wurden im aktuellen Bericht erstmals untersucht. Dabei wurde deutlich, dass die Kreativwirtschaft bei Zulieferern und Abnehmern vermehrte Bruttowertschöpfung initiiert. Die Kreativwirtschaft ist demnach auch ein wichtiger Motor für die Gesamtwirtschaft.
Jede/r fünfte Hamburger Selbständige ist in der Kreativwirtschaft tätig
Die Analyse der Beschäftigungsstrukturen hat erneut gezeigt, dass die Kreativwirtschaft sehr kleinteilig und heterogen strukturiert ist. Zum ersten Mal wurde für den Bericht auch die Gruppe der geringfügig Tätigen, die mit ihren Unternehmen weniger als 17.500 Euro jährlich umsetzen, untersucht. Zu dieser Gruppe zählt gut die Hälfte der Selbständigen in dieser Branche. Das zeigt, wie viele Unternehmer Klein- und Kleinstunternehmen führen. Diese Zahlen zeigen auch, dass es weiterhin notwendig ist, die wirtschaftliche Stellung der Kreativen zu stärken. Die Förderung der kleinen Strukturen bleibt deshalb auch weiterhin ein Schwerpunkt der Hamburg Kreativ Gesellschaft. Generell ist die Selbständigkeit eine Organisationsform, die die Struktur der Branche stark prägt: In Hamburg gehört fast ein Fünftel aller Unternehmen und Selbstständigen zur Kreativwirtschaft. Auf Bundesebene sind es mit durchschnittlich 11 Prozent deutlich weniger.
Die Innovationskraft der Branche ist unbestritten. Viele zukunftsrelevante Impulse, Methoden und Dienstleistungen aus der Kreativwirtschaft werden zunehmend auch für andere Wirtschaftskontexte relevant, zum Beispiel Crowdfunding oder Coworking. Mit branchenübergreifenden Formaten kann diese Innovationskraft für sämtliche Wirtschaftszweige nutzbar gemacht werden.
Die Ergebnisse des Berichts bestätigen, dass die strategische Ausrichtung der Kreativwirtschaftsförderung in Hamburg richtig ist. Die besonderen Gegebenheiten der Branche haben zur Folge, dass Förderinstrumente der klassischen Wirtschaft hier oftmals nicht geeignet sind. In den letzten Jahren hat die Hamburg Kreativ Gesellschaft bereits zahlreiche Instrumente entwickelt, die den besonderen Anforderungen kreativwirtschaftlicher Unternehmen entsprechen. Dazu zählen etwa die Crowdfundingplattform Nordstarter, die individuelle Beratung, das über die Teilbranchen übergreifende Seminarprogramm sowie der Coach- und Expertenpool oder die Schaffung spezifischer Arbeitsflächen wie das Hochwasserbassin. Sie wird den eingeschlagenen Weg weiter gehen, erfolgreiche Formate weiterentwickeln und neue Maßnahmen initiieren.
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2. KreativwirtschaftsberichtZusammenfassung 2016Anhang Statistische Analyse und Befragung