
Oberhafenquartier
Kreativquartier Oberhafen
Viel Platz für kreatives Arbeiten: Auf mehr als 20.000 m² entstehen im Oberhafenquartier kostengünstige Präsentations- und Arbeitsräume für Hamburgs Kreative.
Ehemalige Güterhallen und Bahnhofsgebäude werden zu großzügigen Showrooms, Filmstudios, modernen Coworkingspaces, lichtdurchfluteten Ateliers und Ausstellungsflächen – teilweise mit Blick auf Hafen und Elbe. Und das in Laufdistanz zur Kunstmeile, der Innenstadt und dem Hauptbahnhof.
Ein gemeinnütziger Fundus, Deutschlands erste Indoor-Parkour-Halle, eine Coworking-Werkstatt für Setbauer*innen, Künstler*innen und Designer*innen – im Oberhafen werden innovative Ideen erdacht, erprobt und etabliert. Gemeinsam mit den zahlreichen Kreativwerkstätten, den Studios und Veranstaltungsorten prägen sie das Kreativquartier und bieten ein synergiereiches wie auch inspirierendes Umfeld für Hamburgs Kreative.
Das Oberhafenquartier verbleibt mit seinen Flächen und Bestandsgebäuden langfristig im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg. Auf aufwändige, hochwassergeschützte Neubebauung wird zugunsten einer einfachen Basissanierung der Bestandsgebäude verzichtet. So können kulturelle wie auch kreativwirtschaftliche Arbeits-, Produktions- und Präsentationsräume zu dauerhaft verlässlichen und erschwinglichen Mieten realisiert werden.
Gemeinsam mit der HafenCity GmbH gestalten wir als Vertreter der Freien und Hansestadt Hamburg den schrittweisen und dialogorientierten Transformationsprozess. Kreativschaffende und Nutzer*innen im Oberhafen werden eng in die Entwicklung eingebunden und gestalten das Quartier mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen aktiv mit – etwa bei der Neubelegung freier Flächen oder der Gestaltung und Nutzung der Außenräume. Mit der Nutzervertretung „5+1“, die mit Mitteln der öffentlichen Hand gefördert wird, haben die Mieter*innen eine starke, legitimierte Stimme in der Zukunftsgestaltung und Prägung des Quartiers sowie des gesamten Transformationsprozesses.
Fakten zum Oberhafenquartier
VERFÜGBARKEIT
Für zeitlich begrenzte Veranstaltungen, Projekte oder Präsentationen stehen die derzeit noch unsanierten Experimentierflächen in Halle 3 (ca. 880 m²) und Halle 2 (ca. 1.200 m²) zur Verfügung. Für dauerhafte Mietungen wende dich bitte an Lukas Grellmann.
VERKEHRSANBINDUNG
Das Oberhafenquartier - am Rande Hamburgs größter Baustelle, der HafenCity, gelegen - ist das letzte Überbleibsel, welches die vormalige Nutzung des gesamten Gebiets als Hafenareal bezeugt. Das Quartier liegt in der östlichen HafenCity und ist durch den Bahndamm und die Wasserfläche des Oberhafens mit dahinterliegendem Großmarkt begrenzt. Mit der Oberhafenbrücke und Stockmeyerstraße verfügt es über eine direkte Anbindung an die Deichtorhallen und die Kunstmeile, sowie an die zentralen Quartiere der HafenCity. Der momentan einzige Zugang (geplant sind eine Anbindung an die U-Bahn-Haltestelle HafenCity Universität sowie eine Brücke zum Großmarktareal) liegt im Norden des Gebiets: Von der HafenCity oder der Innenstadt her kommend, biegt man unter der Brücke direkt neben der denkmalgeschützten Oberhafen-Kantine ins Gebiet ein. Die U-Bahn-Station Steinstraße und der Hauptbahnhof sind von hier nur wenige Gehminuten entfernt.
NUTZUNGEN
Noch bevor sich der städtische Fokus auf das Areal richtete, siedelten sich bereits erste Akteur*innen aus Kultur- und Kreativwirtschaft an. Vor Ort findet sich aktuell eine Mischung aus Lagernutzungen, alteingesessenen Mietern sowie zugezogenen Kreativschaffenden: Der Kammerkunstverein hat hier seit Jahren seinen Sitz und betreibt im Oberhafen eine regelmäßige Veranstaltungsreihe. Kreatives Handwerk, Setbau und Design entstehen bei den ansässigen Firmen vonschmidt, Set it On, 3DB1, Chamäleon Service und form-hamburg. Carsten Kähler, Fotograf und Inhaber der Kommunikationsagentur Kähler & Kähler, hat seine Wirkungsstätte in den Büroräumen des Mittelbaus der Halle 4. Eine beispielhafte Transformation hat das Film- und Fotostudio LivingArt, bereits seit mehr als 15 Jahren im Oberhafen ansässig, vollzogen. Es wurde später um einen Ort für Veranstaltungen ergänzt, der den Namen Halle 424 trägt und neben Film- und Fotosessions auch Raum für ausgewählte Jazz- und Klassikkonzerte sowie Ausstellungen bietet. Darüber hinaus ist der Oberhafen eine oft verwendete Kulisse für Film- und Musikvideodrehs.
Dokumente zum Oberhafenquartier
BAULICHE BESONDERHEITEN
Wie die gesamte HafenCity vor der Deichlinie gelegen, unterscheidet sich das Oberhafenquartier darin, dass es nicht auf hochwassersicheres Niveau von mindestens 7.5 Metern üNN angehoben wurde. (Bei Sturmflut ist das Gelände des Oberhafens ab einem Wasserstand von 5.2 üNN überflutungsgefährdet. Dieser Wasserstand wurde zuletzt in den Jahren 2013 und 1999 überschritten. Die Hochwassergefahr ist, zusätzlich zur Lärmbelastung durch den Schienenverkehr, ein Grund, weswegen eine Wohnnutzung im Gebiet nicht zulässig ist.)
RECHTLICHE STRUKTUR
Grund und Boden befindet sich seit 2003 in städtischen Besitz (Sondervermögen Stadt und Hafen), welcher von der HCH verwaltet wird. Davor befand sich das Areal zusammen mit dem Hannoverschen Bahnhof in Besitz der Deutschen Bahn, wurde aber mit der Übernahme durch die Stadt einer bahnrechtlichen Entwidmung unterzogen. Bevor das Areal in den städtischen Besitz übergehen konnte, war die Deutsche Bahn dazu verpflichtet, die durch die Bahnnutzung entstandenen Altlasten zu beseitigen. Mit der Entfernung der Geleise wurde sichergestellt, dass schädliche Stoffe der behandelten Bahnschwellen nicht in den Boden übergehen konnten. Zudem unterlag das Gebiet als ehemalige Hafenfläche dem Hafenentwicklungsgesetz, aus dem es erst 2015 befreit wurde. Erst dieser Schritt machte es planungsrechtlich überformbar.
ZUSTAND
Auf einer Fläche von ca. 6.7 ha und einer Bestands-Bruttogeschossfläche von rund 2,1 ha liegen drei ehemalige meist eingeschossige Lagerhallen mit mehrstöckigen Backstein-Kopfbauten und teils überdachten ehemaligen Gleisanlagen direkt am Hafenbecken.
Die drei Lagerschuppen machen mit 15.200 m² den größten Teil der Gebäudefläche aus. Die Bausubstanz einzelner Hallen geht bis in die 1850er Jahre zurück. Sie unterlagen jedoch, im Zweiten Weltkrieg starken Zerstörungen und mussten teils auf den Grundmauern wieder neu errichtet werden. Zudem waren sie kontinuierlich baulichen Ergänzungen und Umgestaltungen unterzogen, was das Hallenensemble heute zu einem Flickwerk aus verschiedenen Zeitabschnitten macht und somit nur bedingt in Kategorien des Denkmalschutzes einordnungsbar. In den vergangenen drei Dekaden wurden praktisch keine substantiellen baulichen Veränderungen im Quartier vorgenommen und, abgesehen von Innenausbaumaßnahmen durch die Mieter, nicht in die Instandhaltung investiert. In entsprechenden Zustand befinden sich die Hallen aktuell. Die einfachen Gebäude sollen so hergerichtet werden, dass sie eine Restlebensdauer von circa 20 Jahren haben.